Start Aktuell Verein aktuell Genie des bayerischen Humors in Kastl

Zu seinen Versen, zugeschnitten auf die besinnliche Weihnachtszeit, stimmten die Besucher zum Refrain,„StilleNacht, Heilige Nacht“, ein. Foto: BraunDer Sportheim bebte buchstäblich, als der bekannte bayerische Kabarettist, Josef Brustmann, bei seinem Auftritt in Kastl den Höhepunkt zusteuerte. Nach rund zweieinhalb Stunden Kabarett mit derber Angriffslust vom Feinsten, verriet der Oberbayer bei dieser kulturellen Sternstunde: „Ihr seit’s a’ Schau, schou lang hob i‘ mi‘ auf Kastl g’freit, ich kann Euch nur weiterempfehlen.“

Er ist ein Genie des bayerischen Humors. Sein großes Vorbild ist Karl Valentin. In seinen Versen hatte der Kabarettist gar manche „Weisheiten“ versteckt. Aus der „Notwehr“ heraus, wie Brustmann schilderte, entwickelte er eine kräftige Stimme und lernte zahlreiche große und möglichst laute Instrumente, wie Tuba, Kontrabass, Klavier, Cello. Der begnadete Multi-Instrumentalist beherrscht ebenso Gitarre, Banjo, Zither, Bandoneon und die Ziehharmonika. Vor knapp einem Jahr hatte der Vorsitzende von Kulturkastl, Herbert Kremser, den Künstler bei Ottis Schlachthof im Bayerischen Fernsehen erlebt und war total begeistert. „Das ist unsere Kragenweite“, sagte sich der Vereinschef.

Der Dank des Kulturchefs galt ebenso den „Booders“, Lisa und Albert Fromm, die bei der Vorbereitung und der Kontaktherstellung behilflich waren. Für seinen Auftritt in Kastl hatte sich Josef Brustmann sein kokett gemeintes Stück „Leben hinterm Mond“ ausgesucht. Der einstige Kreativkopf des „Bairisch Diatonischen Jodel- Wahnsinns“ und von „Monaco Bagage“ zielt mit großer Ausdruckskraft in Wort, Bild und Musik auf die humorvollen, absurden und unerklärlichen Hintergründe seines Daseins, wobei er dabei auf viele umherstehende Unbeteiligte traf. Wie Brustmann in seinen wortgewaltigen und originellen Betrachtungen über seine Biografie feststellen musste, ist das Leben nichts für schwache Nerven.

In kargen Verhältnissen ist er aufgewachsen, jedoch im reichen Umfeld der Naturphänomene, der nächtlichen Stallgeräusche von Pferden und Kühen, dem geheimnisvollen Rauschen von Wäldern und Bächen, dem hochkomplexen, polyphonen Chorgesang von 300 Fröschen. „Dort lernte ich vom Zaunkönig das Singen und von der Grille das Zitherspiel. Mein ganzes Rüstzeug für den Balance-Akt über das Lebensseil.“ Doch, wie der Liedermacher schilderte, taten sich vor ihm bald die Abgründe der Großstadt und das moderne Leben auf. Als Solist bewies Brustmann professionelle Bühnenerfahrung, und Wortwitz in den Liedtexten. Mühelos plaudert er in seinen Versen aus dem Eheleben und landet bei Kirche und Staat.

Eine wichtige Erkenntnis des Liedermachers war: „Heimat ist da, wo sie dich immer wieder reinlassen müssen.“ Im „Grenzland“ zwischen der kulturellen Diaspora und dem „Naturschutzgebiet“ der Volksmusik züchtet der Kabarettist seine wundersamen poetischen Blumen. Dabei bestechen seine rauhen und zugleich leisen „Botschaften“ ebenso, wie sein perfektes Sprachgefühl, sein „Hintersinn“, der ebenso Feinsinn ist.

Rasant spulte der gewitzte Erzähler sein eigenes Leben musikalisch, diskret, charmant aber auch voller Selbstironie ab. Dabei ist der Künstler nicht zu bremsen, außer es taucht ungeahnt, ein MZ-Reporter auf, den er sofort einzubinden versucht und dann fast den „Faden“ verliert. Brustmann ist auf der Höhe unserer Zeit aber mitten drin im Leben, wie er oft beschrieben wird. Ein ungeglättetes, oberbayerisches Idiom aus dem mutterwitziger Klangraum entsteht, aufmüpfige Bodenständigkeit, aber auch kritische Heimatliebe. So beichtet Brustmann: „Ich habe nie mehr gelogen als bei der Beichte“. Seiner Landesväter gedenkt der Künstler: „Stoiber, Streibl, Strauß, so viel Glück hält nur Bayern aus!“

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