Wochenendtour nach Krumau und Budweis

Petrus meinte es gut mit den Kastlern und so lachte die Sonne beim diesjährigen 2-tägigen Ausflug des Kulturvereins „Kulturkastl“ nach anfänglichem Regen vom Himmel. Ziele waren dieses Mal die UNESCO-Weltkulturerbestadt Krumau (Cesky Krumlov) und Budweis (Ceske Budejovice). Kulturvereinsvorsitzender H. Kremser begrüßte alle Vereinsmitglieder und Freunde im voll besetzten Bus. Während einer Fahrpause gab es für jeden Sekt, so dass sich auch gleich die richtige Urlaubsstimmung und gute Laune einstellten.

Nach der Ankunft in Krumau ging es erst einmal in die ehemaligen Brauereikühlhäuser der altehrwürdige Brauereigaststätte Eggenberg zum Mittagessen. Anschließend wurde die Großgruppe geteilt und zwei sympathische tschechische Damen erläuterten kenntnisreich während einer 2-stündigen Führung die Sehenswürdigkeiten Krumaus.

Der vorwiegend durch die italienische Renaissance geprägte Ort liegt malerisch in einer Schleife der Moldau, überragt von der imposanten Silhouette des Schlosses oberhalb der Krümmung. Sehr wahrscheinlich ist diese auch für den Namen der Stadt verantwortlich, denn er wird von dem deutschen Ausdruck „Krumme Aue“ abgeleitet. Die Kastler bestaunten im historischen Stadtzentrum romantische Plätze umgeben von stattlichen Bürgerhäusern und spazierten durch verwinkelte Gässchen. Das gesamte Stadtensemble mit seinen Straßencafés und Biergärten lässt an einem solch schönen, warmen Tag mediterranes Flair aufkommen. Oberhalb des Stadtzentrums besuchten die Ausflügler dann das Schloss, mit 40 Objekten, fünf Schlosshöfen und einem riesigen Schlossgarten der zweitgrößte historische Bau Tschechiens nach der Prager Burg. Im Schlossbau befindet sich auch das älteste noch im Originalzustand erhaltene und funktionsfähige Barocktheater der Welt.

Nach den Führungen hatte jeder Teilnehmer noch Zeit, die Stadt für sich zu entdecken. Übernachtet wurde im größten Wellness- und SPA-Hotel Tschechiens am Lipno/Moldau-Stausee, wo sich die Kastler entweder im Aquapark oder – ganz Mutige – im See entspannen konnten. Der Tag klang für viele dann in der Lounge an der Bar aus. Am Sonntag stand als zweiter Höhepunkt die durch ihr Bier weltbekannte Stadt Budweis auf dem Programm. Die einhunderttausend Einwohner zählende Metropole Südböhmens liegt am Zusammenfluss von Moldau und Maltsch. Besondere Sehenswürdigkeit ist der Marktplatz mit seinem historischen barocken Rathaus und dem Samsonbrunnen. An der Attika des Rathauses befinden sich die überlebensgroßen Statuen der vier Tugenden Weisheit, Vorsicht, Tapferkeit und Gerechtigkeit. Im Stadtbild nicht zu übersehen ist der 72 m hohe sog. Schwarze Turm. In der Vergangenheit diente er als Glocken- und Feuerwachturm. Die beiden vom Vortag bereits bekannten Führerinnen wiesen auch auf einen besonderen technischen Fortschritt des 19. Jahrhunderts hin. Es gab damals nämlich die Pferdebahn von Linz nach Budweis, die die erste auf dem europäischen Kontinent war.

Nach dem ausführlichen Stadtrundgang wurde dann in der berühmten Gaststätte Masné krámy zu Mittag gegessen. Der Name der Gaststätte bedeutet Fleischbänke, was auf die ursprüngliche Nutzung ab dem 14. Jahrhundert hindeutet. Danach konnten sich die Kulturkastler noch das süffige Budweiser Bier oder auch einen Kaffee schmecken lassen.

Als dann die Rückfahrt anstand, begann es, wie bereits bei der Abfahrt, wieder zu regnen. Nur dazwischen – und das war die wesentlich wichtigere Ausflugszeit - hatte der Kulturverein aufgrund seines guten Drahtes mit dem Himmel pure Sonnenstrahlen vereinbart.

An der Grenze gab es zum Abschluss noch für jeden Teilnehmer neben dem obligatorischen Sekt eine oder auch zwei geräucherte Bratwürste mit Brot. So war auf jeden Fall gesichert, dass alle gesund und munter wieder in Kastl ankamen.

Am Ende war man sich einig, dass eine 2tägige Fahrt mehr Zeit und Möglichkeiten bietet, die Sehenswürdigkeiten entspannter zu genießen und auch die Gemeinschaft zu pflegen. Allgemeiner Tenor der Kulturvereinsmitglieder und deren Freunde: auf ein Neues im nächsten Jahr!