Sich sechs Tage vor dem Weihnachtsabend mit einer besinnlichen und schönen Lesung der Heiligen Nacht auf das Christfest einzustimmen zu lassen und dabei den Zauber der «Heiligen Nacht» zu verspüren, dies erlebten viele Zuhörer in der Kirche in Utzenhofen, zu der, dasTeam der Pfarr- und Gemeindebücherei Kastl und der örtliche Kulturverein „Kulturkastl“ eingeladen hatten.
Zu Beginn begrüßt Büchereileiter Georg Dürr im Namen des Büchereiteams und des Kulturvereins die Anwesenden recht herzlich. Sein besonderer Gruß galt den Hauptakteuren des Abends Hermann Forster, dem Leser der „Heiligen Nacht“ und den Wolfsfelder Sängerinnen die mit ihren Stücken die Lesung untermalten. Er bemerkte das die "Heilige Nacht" zu den schönsten und bekanntesten Werken des bayerischen Schriftstellers Ludwig Thoma gehört. Das biblische Geschehen hat Ludwig Thoma in die tief verschneite bayrische Landschaft verlegt, die biblische Welt in die Dorfwelt umgedeutet. Die Dorfwelt und der Schneefall an diesem Abend, die verschneite Landschaft bildeten das passende Ambiente rund um die Lesung.
In vierzeiligen gereimten Strophen erzählt der große Dichter Bayerns in der Mundart "seiner" Bauern die Weihnachtsgeschichte, wie das Lukasevangelium sie berichtet. Maria und Joseph ziehen von Nazareth nach Bethlehem, wo der Heiland geboren wird. Hier genießen Joseph und seine Zimmermannskollegen schon gerne mal ein Bier. Er und seine Frau trinken "z'erscht no insern Kaffee" und "essen a Nudl mitnand". Aber, wie in Bethlehem, sind auch hier die Herzen der Reichen verstockt. Allein die einfachen und armen Leute tun Gutes und begreifen das Wunder der heiligen Stunde. Mit den Versen aus der Heiligen Nacht "
Jetzt, Leuteln, jetzt loost's amal zua!
Mei Gsangl ist wohl a weng alt,
Es is aba dennascht schö gnua.
I moan, daß's enk allesamm gfallt.
Es war selm in Nazareth hint“
„A Mo, der si Joseph hat gnennt;
So brav, wia ma net oft oan findt
Und wia ma's net glei a so kennt. ..."
begann Hermann Forster die Lesung.
Die Zuhörer fühlten sich mitten drin in dem Geschehen um die Geburt Christi. Das hautnahe Vortragen der Heiligen Nacht von Hermann Forster mit den Worten Ludwig Thomas trugen dazu bei, dass die Zuhörer den Zimmermann Josef förmlich «vor Augen sahen. Die "Wolfsfelder Sängerinnen" mit vielen jungen Nachwuchssängerinnen untermalten mit Mundartstücken begleitet mit Zither, Hackbrett und Gitarre die Lieder wie „Vertraamt und voschlafa“, „O mia bitt ma eng“ oder „A Liacht in da dunklen Zeit“ und auch „Gott´s Wunda“ die Lesung und trugen somit auch zu einer schönen und besinnlichen Stunde in der Kirche in Utzenhofen bei. Am Ende erntete Hermann Forster für seine Lesung und die Wolfsfelder Sängerinnen für Ihren Gesang einen begeisterten Applaus. Zum Schluss bedankte sich die stellvertretende Vorsitzende des Kulturvereins Daniela Schuller bei allen die gekommen waren und bei Hermann Forster für die wundervolle Lesung und bei den Wolfsfelder Sängerinnen für den beeindruckenden Gesang. Da der Eintritt zur Lesung frei war, bat sie im Namen der beiden Veranstalter um Spenden für die Typisierungsaktion für Beate Bleicher aus Engelsberg.